Affen-Waisenhaus, Kamerun

Pro Wildlife leistet wertvolle Hilfe

Quelle: ProWildlife, Bolo © Guido Ohlenbostel

Für mehr als 200 verwaiste Schimpansen, Gorillas, Drills und andere Affenarten ist das Limbe Wildlife Centre (LWC) im Süden Kameruns zu einer neuen Heimat geworden. Die Station nimmt auch regelmäßig gewilderte Graupapageien und Reptilien auf und wildert sie wo möglich nach langer Pflege wieder aus. Das Affenwaisenhaus ist aus einem früheren Zoo entstanden und hat sich zu einer international anerkannten Auffangstation für bedrohte Primaten entwickelt.

Affenwaisen brauchen Pflege – und viel Liebe

Die meisten Affen im LWC haben eine ähnliche Geschichte: Sie wurden von Wilderern aus den Urwäldern Kameruns gerissen, ihre Eltern fielen dem Buschfleischhandel zum Opfer – Affenfleisch gilt in Teilen Afrikas als Delikatesse. Obwohl  Primaten unter Schutz stehen, landen jeden Monat neue Affenbabys in der Auffangstation. Da die winzigen Geschöpfe wenig Fleisch geben, lassen die Wilderer sie meist zurück oder verkaufen sie als Haustiere.

Oft sind die kleinen Affen traumatisiert, krank oder verletzt. Tierärzte und erfahrene Pfleger des  LWC betreuen die Tiere, bis sie gesund sind. Das Ziel: Wenn die Tierkinder fit für die Freiheit sind, sollen sie in einem sicheren Schutzgebiet ausgewildert werden. Zunächst sind die hilflosen Schützlinge rund um die Uhr mit ihrer menschlichen Ziehmutter zusammen, bis sie wieder neuen Lebensmut gefasst haben und sich ihr Gesundheitszustand stabilisiert hat. Nach Wochen intensiver Betreuung  knüpfen die Affenkinder dann langsam Kontakt mit  ihren Artgenossen – oft adoptieren dann ältere Weibchen aus der Gruppe den Neuankömmling.

Zwei der Schützlingen stellen wir Ihnen hier vor:

Bobga
Ein 15 Monate altes, verwaistes Gorillababy konnte Ende Januar 2018 aus schlimmer Haltung befreit und im LWC untergebracht werden. Er muss sorgsam aufgepäppelt und intensiv betreut werden. Die Pfleger im Affenwaisenhaus übernehmen die Rolle der Gorillamama – rund um die Uhr.

Quelle: Pro Wildlife, Bobga bei seiner Rettung © LWC

Chinoise
Die Familie von Chinoise wurde für den Buschfleischmarkt gewildert, das Schimpansenbaby landete als Touristenattraktion in einem chinesischen Restaurant in der kamerunischen Stadt Douala. Bei ihrer Rettung war Chinoise traumatisiert und sie litt an einem Leberschaden – man hatte ihr offenbar Alkohol gegeben. Im Affenwaisenhaus konnte sie genesen und lebt nun endlich unter Artgenossen.

Quelle: Pro Wildlife, Chinoise © LWC

Bildung und Unterstützung der einheimischen Bevölkerung

Im Limbe Wildlife Center kümmert man sich nicht nur Tiere, auch die einheimische Bevölkerung ist ein wichtiger Teil der Projektarbeit vor Ort.

Im Rahmen des Conservation Education Programs des LWC werden in Schulen und Universitäten jährlich etwa 1.400 einheimische Kinder und Jugendliche unterrichtet. Ziel ist die Sensibilisierung für den Umwelt- und Artenschutz, indem die Kinder alles über Primaten, die Umwelt und den Eingriff der Menschen in die Natur lernen. Dabei sind die Schüler ganz nah dran: Sie besuchen die Affen im Waisenhaus oder machen Ausflüge in den Urwald.

Quelle: Pro Wildlife, Junge Tierschützer © LWC

Das sogenannte Green Project hilft Mensch und Tier gleichzeitig: Das LWC stellt einheimische Frauen und ehemalige Jäger ein, um Futterpflanzen für die Affen in der Station zu sammeln. Sie erhalten dafür ein kleines Einkommen, um die Existenz für sich und ihre Familien sichern zu können. Das Projekt ist somit dreifach wirksam: Die Affen bekommen ihr Lieblingsessen, die Menschen haben bezahlte Arbeit und die Jagd geht drastisch zurück.

Quelle: Pro Wildlife, Einheimische Frauen bei der Ernte © LWC

Das tut Pro Wildlife:

Dank unserer Spender konnten wir dem Limbe Wildlife Center seit 1999 rund 430.000 Euro zur Verfügung stellen – für Futter, medizinische Versorgung, neue Gehege und Aufklärungsarbeit. Das Waisenhaus ist dringend auf Spenden angewiesen, denn die Instandhaltung der Anlagen, medizinische Versorgung und 24-Stunden-Betreuung der Tiere ist kostspielig. Und immer wieder müssen neue Schützlinge untergebracht werden.

Werden Sie aktiv!
Sie möchten auch gerne aktiv den Schutz unserer nächsten, stark bedrohten Verwandten im Tierreich unterstützen und ein bisschen mehr bewegen? Dann starten Sie jetzt einfach Ihre eigene Handysammelaktion zu Gunsten der Affen-Projekte von Pro Widlife und fordern Sie noch heute Ihre Handysammelbox an. Wie einfach das geht erfahren Sie hier.

Quelle: Pro Wildlife

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Kontakt: Pro Wildlife e.V. München
Website: ww.prowildlife.de